Schadstoffexperte Karl Heinz Eberhard ist ist staatlich
anerkannter Sachkundiger für Asbestsanierung und
Sachverständiger für KMF – künstliche Mineralfasern

Asbest

Asbest ist die Gruppenbezeichnung für natürlich vorkommende, verfilzte Mineralfasern. Asbest ist chemisch sehr stabil (griech.: asbestos = unauslöschbar), brennt nicht, hat eine hohe elektrische und thermische Isolierfähigkeit, weist hohe Elastizität und Zugfestigkeit auf und lässt sich gut in Bindemittel einbinden.

Gesundheitsgefährdung
Gesundheitsschädigend wirkt Asbest in erster Linie durch Einatmen der Asbestfasern. Die kritische Größe dieser Fasern ist ausschlaggebend für die eindeutig krebserzeugende Wirkung von Asbest.

Durch Asbest ausgelöste Krankheitsbilder:

  • Staublunge durch Asbeststaub (Asbestose)
  • Unheilbarer und innerhalb kurzer Zeit zum Tode führender Tumor des Brust- und Bauchfells (Mesotheliom)
  • Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)

Asbest ist ein Stoff, der beim Menschen bekanntermaßen krebserzeugend wirkt. Wegen seiner vielseitigen Eigenschaften wurde Asbest in vielerlei Produkten eingesetzt u.a.

  • für Hitzeschutzkleidung, Brandschutzplatten (auch in alten Nachtspeicheröfen),
  • Spritzmassen, Anstriche,
  • Fußbodenbeläge,
  • Dichtungen,
  • Bremsbeläge, Kupplungsbeläge,
  • Asbestzementprodukte (Platten, Rohre, Wellplatten, Pflanzgefäße, Lüftungsleitungen),
  • Klebstoffe,
  • Dichtungsmassen und Kitte.

Asbest wird zwar seit einigen Jahren nicht mehr in neuen Produkten verwendet, aber es ist noch in hohem Maße in alten Materialien vorhanden.

Vorsicht ist also immer dort geboten, wo Renovierungsmaßnahmen durchgeführt werden.


Künstliche Mineralfasern - KMF

Künstliche Mineralfasern (Abkürzung: KMF) sind amorphe silikatische Fasern und werden unterteilt in

  • Mineralwollfasern (Glas-, Stein-, Schlackenwolle),
  • textile Glasfasern, Keramikfasern und
  • Fasern für Spezialzwecke (Glas-Mikrofasern).

Die Eigenschaften sind:

  • Nicht brennbar
  • Sehr gute Wärmedämmwirkung
  • Zum Teil Verspinnbarkeit (textile Glasfasern)
  • Beständig gegen Hitze
  • Relativ beständig gegen Wasser und Chemikalien

KMF werden künstlich aus Glas-, Gesteins- oder Schlackeschmelzen durch Ziehen, Blasen oder Schleudern hergestellt. Es entstehen Fasern mit einer Dicke von 2 bis 20 µm.
Im Gegensatz zum natürlich vorkommenden, kristallinen Asbest brechen alle Mineralfasern quer. Das heißt sie verkürzen sich und es bildet sich in der Regel nichtfasriger Staub statt lungengängigen Fasern wie bei Asbest.

Verwendung
Im Wärme- und Schallschutz, beispielsweise in

  • Innenwänden/Leichtbauwänden,
  • in Akustikdecken,
  • in Fußböden,
  • im Dachausbau,
  • für Außenfassaden,
  • als Trittschalldämmung unterm Estrich,
  • in mineralfaserhaltigem Putz,
  • als Wärmedämmung in Rollladenkästen.

Im Brandschutz, z.B. beim Fassadenbau oder für Spritzisolierungen.

Gesundheitsgefährdung
Eine gesundheitsschädigende Wirkung kann bei KMF durch Einatmen auftreten. Vor allem dann, wenn die Fasern kritische Abmessungen aufweisen:

Länge kleiner als 5 µm, Durchmesser kleiner als 3 µm,
Verhältnis Länge : Durchmesser größer als 3 : 1.

Ähnlich wie bei Asbest wirken sie dann krebserzeugend.
Auch im Feinstaubbereich, bei Faserlängen kleiner als 1 µm, sind sie besonders schädlich für die Lunge. Bei Hautkontakt können KMF Juckreiz auslösen.

Um das Gesundheitsrisiko zu senken, bietet die Industrie inzwischen KMF mit verbesserter Biolöslichkeit an.
Solche Fasern lösen sich bei Kontakt mit Körperflüssigkeit relativ schnell auf und verlieren so ihr krebserzeugendes Potenzial.

Allerdings sind ja bisher Unmengen von Mineralfaserdämmstoffen überall verbaut worden. Und bei jeder Bau- oder Renovierungsmaßnahme werden die Fasern der früher verbauten Materialien wieder frei!  

Die Mineralwolle-Industrie hat wiederholt ihren Standpunkt bekräftigt, dass KMF nicht krebserzeugend seien ('Keine Gefahr für den Menschen').

Alle von den Herstellern vorgenommenen Einstufungen stellen aber keinen 'Freispruch' der KMF dar, da auch eine Einstufung als nicht krebserzeugend nach derzeitiger Rechtslage eine Selbsteinstufung eines Gefahrstoffes darstellt. Eine gemeinsame Stellungnahme einer Arbeitsgruppe aus BGA, BAU und UBA anlässlich des VDI/DIN-Kolloquiums 'Faserförmige Stäube' 9/1993 in Fulda besagt:
'Es bestehen hinreichende Anhaltspunkte zu der begründeten Annahme, dass die Exposition eines Menschen gegenüber Glaswollfasern und Steinwollfasern Krebs erzeugen kann.' 

Was sollten Sie bei Verdacht auf eine Asbest und/oder KMF-Belastung tun? Nehmen Sie Kontakt zu einer seriösen Beratung auf. Hier sollten Sie abklären, um welche Art von Belastung es sich handelt. Meist ist es sinnvoll, zur Verdachtsaufnahme eine Ortsbegehung durchzuführen, damit sich der Sachverständige ein Bild vom möglichen Umfang und Art der Belastung machen kann. Hierbei wird dann eine mögliche notwendige weitere Vorgehensweise und Strategie, z.B. Probenahmen, mit Ihnen abgestimmt.

Ihr

Karl Heinz Eberhard

Baubiologe IBN / Sachverständiger für Erkennung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzbelastungen in Gebäuden (TÜV-zertifiziert) / Sachverständiger für Innenraumschadstoffanalytik / Sachkundiger gem. TRGS 519 Anlage 3 und TRGS 521 / staatlich anerkannter Desinfektor / Rutengänger (IBG)


Bitte beachten Sie, dass es im wissenschaftlichen Sinn keine "Erdstrahlung" und auch keinen "Elektrosmog" gibt. Konsequenterweise gibt es in der Lehrmeinung der Schulmedizin auch keinen Zusammenhang zwischen Erdstrahlen/Elektrosmog und körperlichen Beschwerden.
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